1.Kapitel Die Entstehung der Wassertänzer

Er sah Maleika an, das Lächeln war wie aus seinem Gesicht gewischt.
Sie war wunderschön. Sein MAl leuchtete wieder. Jaja Kalona, du kleiner mieser Schelm, dachte er sich.

"Ja, man braucht einen ganzen Kreis und jeder muss dabei ein Element haben. Ohne Elemnet geht gar nichts, ich meine ich will ja jetzt gegen niemanden etwas ausseztzen, aber wirklich, wenn man kein Elemt hat, funktioniert der ganze Kreis nicht.", fragte Sayuri nur zur Tarnung, damit er nicht bemerkte, dass sie wusste, dass er einer von Kalona war. "Warum merkt Malaika nicht, dass er böse ist, sehr böse sogar. Ich glaube er will uns vernichten, aber das muss ich verhindern, ohne die Hilfe der anderen zu erwarten, denn diese sind ziemlich sicher auch in Kismet dem allsoschönen Rappen vernarrt.", dachte sich Sayuri und lachte dabei Kismet ganz lieb an.

Smokey beobachtete diese Wesen schon seit der Ankunft der ersten Stute, Malaika. Sie waren Pferde, irgendwie. Aber sie waren anders. Um sie herum schwebte Magie.
Nun geh! Sie werden dir nichts tun!
Mutig ging sie aus dem Gebüsch. Ohne irgendetwas zu sagen trat sie an den See und trank. Ja, das Wasser war so beruhigend. Smokey ignorierte die seltsame Präsenz an diesem Ort und diese komischen Pferde.
Du bist nicht wie sie. Sie sind von einem Gott auserwählt. Von Nyx. Und du? Dich hat nie ein Gott angesehen, außer als du geboren wurdest. Da fanden sie dich nicht geeignet und verließen dich augenblicklich wieder. Du wirst dich hier stärken und dann wieder genauso schnell verschwinden wie du gekommen bist.

Sayuri hatte das Pferd als erste gesehen und fühlte sich irgendwie verpflichtet sich mit ihr zu Unterhalten.
"Das Wasser tut gut, nicht wahr? Auch mich hat dieser Wasserfall hierhergezogen. Sei nicht traurig, dass dich Nyx nicht auserwählt hast, vielleicht wird sie das ja auch noch machen. Wir sind zwar schon ein ganzer Kreis und brauchen eigentlich keinen mehr, aber ich bin mir sich, dass Malaika nichts dagegen hat, wenn du bei unserer Herde bleiben möchtest. Ich meine, nur wenn du willst. Mein Name ist übrigens Sayuri und wie heißt du?" Sayuri fand dieses neue Pferd eigentlich ganz nett und wollte ihr helfen, sich wohlzufühlen, denn diese Gedanken der Stute waren wirklich nicht sehr aufheiternd.

Erschrocken wirbelte Smokey herum.
Öh ... äh ... mann ... mann nennt mich Smokey oder auch Smoke oder Smiley. Ich ... ich möchte dich nicht verletzen ... Sayuri, aber ich fühle mich hier ... naja ... nicht so besonders wohl. Ich ... äh ... ich denke, es wird nicht so gut sein, wenn ich bei euch bleibe. Ich ... ich wäre euch sicherlich nur ein ... ein Klotz am Bein.
Smokey schluckte. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Das verunsicherte sie. Genau wie diese Pferde-Wesen. Sie hatte noch nie von dieser Nyx gehört. Wer war sie? Ein anderes Pferd? Eine Göttin von diesem Erdteil?
Smokey stammte nicht aus der Gegend dieser Herde. Sie kam von weit weg, hatte noch nie etwas von Nyx oder dieser Pferdeart gehört.

Sayuri war sichtlich erschrocken, dass dieses Pferd vor ihnen so viel Angst hatte. Eigentlich Sind sir ja nur gute Pferde und halten die Welt zusammen, doch Sayuri wollte Smokey noch nichts erzählen, denn vielleicht hatte ja Malaika was dagegen.
Smokey, du brauchst wirklich keine Angst vor uns zu haben. Wir tun dir nichts, wirklich. Wir sind nur nette Pferde, die anderen helfen und retten wollen. Es ist wirklich schade, dass du nicht bei uns bleiben möchtest. Ich weiß du hast kein Element. Warte mal,... Weißt du überhaupt wer wir sind?" Jetzt war Sayuri auch schon alles egal, dieses Pferd, das da so am Wasserfall gegenüber von ihr stand, sah so einsam und verloren aus. Sie wollte Smokey doch nur helfen. Sie konnte doch eine Helferin sein, jetzt muss ich ihr zwar noch helfen, aber ich bin mir sicher, dass sie ein ganz nettes und hilfsbereites Pferd ist. Ich muss Malaika fragen. Sayuri dachte über all das noch einmal genau nach und ging dann langsam zu Malaika, nachdem sie Smokey gesagt hatte, sie solle kurz warten.
Sayuri schaute Malaika an und wisperte ihr dann leise ins Ohr:,, Dieses Pferd, Smokey ist doch eigentlich ganz nett, oder? Ich habe mich ein bisschen mit ihr Unterhalten, wie du wahrscheinlich gesehen hast und habe mir gedacht, dass sie vielleicht unsere Helferin sein könnte, ich meine, nur wenn sie will. Zurzeit hat sie glaube ich noch ein bisschen Angst vor uns. Ich habe ihr nur gesagt, dass wir Elemente haben, da ich mir nicht ganz sicher war, ob ich Smokey schon von uns erzählen darf. Okay sie s Haut wirklich nicht aus, wie eine von Kalona, aber ich wollte einfach nichts falsch machen. Ich hoffe ich habe nichts falsches gemacht, hohe Priesterrin.", sagte Sayuri leise, sodass es nur Malaika hörte. Sayuri musste leise lachen, als sie ihre Freundin "Hohe Priesterin" nannte, denn es klang für sie irgendwie komisch.

Smokey beobachtete zitternd, mit ängstlich angelegten Ohren, eingezogenem Schweif und weit aufgerissenen Augen die Element-Pferde. Sie wollte einfach nur weg. Weit weg. Oder ganz schnell so werden wie diese, damit sie sich wenigstens gegen sie wehren konnte, wenn die Pferde sie doch angriffen.

Bella betrachtete das neue Pferd eingehend. Sie hatte den Kopf schief gelegt und schnaubte beruhigend.
Sie ging auf Smokey zu.
Hey... ich bin Bella. Sie lächelte schüchtern. Du...; bruachst dich nicht fürchten vor uns, das habe ich auch erst getan, aber es ist nicht berechtigt.
Sie schlug zur Bestätigung mit dem Schweif, ihr Kopf nickte.

Malaika wollte schon loslachen, als sie Kismet's Worte hörte, Kalona sei einfach zu besiegen, aber es blieb ihr im Hals stecken, als sie seinen Blick bemerkte. Er gefiel ihr nicht. Er schien das Innerste des Hengstes zu verraten, aber sie ließ es sich nicht anmerken, es sei denn, er deutete den einen Schritt richtig, den sie zurückgetreten war.

Das kann nicht sein. Keiner seiner Gefolgen würde es wagen, diesen heiligen Ort zu betreten, oder doch? Hier müssen alle werdenden Hohe Priesterinnen herkommen und die Rabensöhne wollten wahrscheinlich verhindern, dass neue, mächtigere Herden entstehen, die ihm gefährlich werden könnten.

Ihr besorgter Blick fiel auf Sayuri, die Kismet antwortete, dass man nur mit der Macht der Elemente Kalona aufhalten konnte und Kismet dann lieb anlächelte. Malaika wollte und konnte nicht glauben, dass der Rappe im Auftrag Kalona's hier war, aber was, wenn doch? Dann wandte sie sich an Bella.

"Du musst keine Angst haben, hier wird keiner kämpfen, das ist ein heiliger Ort und keiner würde es wagen, ihn mit bösen Absichten zu betreten, das würde Nyx sehr missfallen."

Sie hörte, wie Sayuri weggegangen war und mit jemandem redete. Malaika drehte sich um und sah, dass ihre Freundin bei einer fremden Stute stand. Dann kam sie auch schon auf sie zu und erklärte ihr, dass Smokey keine bösen Absichten hatte und der Herde beitreten wollte. Malaika nickte ihrer Freundin dankend zu und näherte sich dann der Stute, die sich Sayuri mit dem Namen Smokey vorgestellt hatte.

"Ich grüße dich, Smokey. Hab keine Angst, niemand wird dir etwas tun. Weißt du wo und warum du hier bist? Ich kann dir alles erklären, wenn du willst. Komm doch mit mir zu den anderen."

Mit diesen Worten machte sie ein paar Schritte vor und blickte dann Smokey auffordernd an.

Äh ... danke ..., sagte Smokey nervös und unsicher zu Bella und Malaika. Verdammt, reiß dich zusammen! Du bist Smokey! Die hat keine Angst!, rief sie sich insgeheim zur Ordnung.
Sie hob Ohren und Kopf, schlug mit dem Schweif und sah sich um. Soooo unnatürlich sahen die Pferde gar nicht aus.
Sie trat durch das Wasser neben Sayuri. Durch diese Stute fühlte sie sich gestärkt. Dann beantwortete sie Malaikas Fragen.
Ich weiß nicht, wie ich hierher kam. Vermutlich wie ich überall hin komme: ich laufe mit dem Wind, immer mit ihm. Das mag vielleicht verrückt klingen, aber der Wind hat meinen Weg bis jetzt immer geleitet. Von Anfang an. Aber ich weiß nicht, wo dieser Ort hier liegt. Ich weiß schon seit Jahren nicht mehr, wo ich bin. Nun ja, ich bin neugierig. Ich wäre froh, wenn du - ich sage einfach du, ich hoff es ist nicht falsch - mir das hier erklären könntest!
Smokey war wieder die Alte. Sie hatte sich gefasst und erkannt, dass diese Pferde ihr niemals etwas tun würden. Doch jetzt wollte sie wissen, was es mit dieser Nyx und diesem Spirit und diesen Element-Kräften auf sich hatte.

Sayuri bemerkte, dass Smokey sich in ihrer Nähe etwas besser fühlte, da sie ihre Gedanken las. Aber sie tat auch etwas dafür. Manche Pferde können das. Beeinflussen. Sayuri hatte zwar nur ein bisschen nachgefholfen, denn sie wollte nicht, dass sich Somkey vor ihnen fürchtete. Sayuri drehte sich zu der Stute und sagte:,, Ich glaube wir sind uns alle einig und werden dir über uns erzählen, oder Malaika? Es währe am besten, wenn du es Smokey sagen würdest, denn du bist ja unsere Hohe Priesterin"
Sayuri schaute zu Malaika und wartete auf den langen "Bericht" über sie alle. Element - Pferde.

Plötzlich knickten Smokey die Beine weg und sie wurde bewusstlos. Sie begann zu träumen. Sie war sich ganz sicher, dass sie träumte.
Ein Licht leuchtete vor Smokey. Um sie herum war Dunkelheit. Keine einsame Dunkelheit. In dieser Dunkelheit steckte Leben, es wirkte alles andere als Dunkel, nicht nur durch das Licht.
Smokey. Wirklich, ein schöner Name. Die Stimme war die einer Stute. Hell und rein und trotzdem laut und deutlich. "Nyx!", schoss es Smokey durch den Kopf.
Ich wähle dich aus Smokey. Dein Element soll das Wasser sein. Es ist flexibel, geheimnisvoll, tiefgründig und lebensspendend. Wie du es bist. Dazu sollst du den Namen Jasira tragen, da du viel Mut bewiesen hast - immer und immer wieder. Auch werde ich dir die Fähigkeit geben, zu wissen. Du wirst sehen können, was geschieht. Du wirst sehen, was gut ist und was schlecht. Du wirst die Welt durchschauen können.
Fast erschrak Smokey - Jasira - bei diesen Worten. Doch sie riss sich zusammen und nahm ihr Schicksal an.
Geh, meine Dienerin, und helfe denen, die Hilfe brauchen.
Jasira wachte auf. Sie musste ein paar mal blinzeln und erst einmal ihre Gedanken ordnen. Dann stand sie auf und senkte den Kopf, um etwas zu trinken. Da fiel ihr auf, was auf ihrer Stirn prangte: ein violettes Auge. Ganz kurz schreckte Jasira vor ihrem Spiegelbild zurück. Dann wurde ihr bewusst, was geschehen war: sie war zu einem von Nyx´ Elementar-Pferden geworden.

Sayuri war zuerst ziemlich erschrocken gewesen, als Smokey plötzlich neben ihr auf den Boden geknickt ist, sie dachte schon, dass es wegen ihnen sei, doch dann bemerkte sie, dass etwas mit Smokey passierte. Sie wurde von Nyx auserwählt. Sayuri musste lächeln, doch es verschwand sofort wieder.
" Was sollen wir jetzt nur mit ihr machen? Ich meine wir haben eigentlich schon einen ganzen Kreis. Ich bin mir aber sicher, dass Nyx sie nicht einfach so ausgewählt hat, denn das würde Nyx nie machen. Heisst das, dass Smokey gehen soll, von uns? Nein Nyx, das kannst du nicht machen. Smokey würde so gut zu uns passen.", dachte Sayuri. Doch dann wusste sie es, was Nyx ihr schon die ganze Zeit sagen wollte. KISMET!!!
Er musste ausgewechselt werden, damit meinte Nyx schnell, sonst hätte sie Smokey nicht sofort eine Gabe gegeben. Sayuri dachte böse:,, Ich muss mit Malaika sprechen, JETZT sofort!!!!"
Doch bevor Sayuri mit Malaika sprach, ging sie zuerst noch zu Smokey an den Wasserfall und schaute in das glasklare Wasser, wo sie das Spiegelbild von Smokey und ihr sah. Eigentlich hatten sie fast das gleiche Zeichen, außer das Sayuri auch noch Luft hatte, aber sonst war es gleich. "Jetzt haben wir einen Grund, dir über uns zu erzählen, Smokey. Willkommen.... Ich hoffe wirklich, dass du bei uns bleibst, auch wenn wir schon fünf Pferde sind, dass heisst fünf Elemente presentieren. Ach ja ich muss mit dir sprechen, wo anders. Bald, wenn es geht. Es ist wirklich wichtig." Sayuri schaute Smokey an und bemerkte erst jetzt, dass sie die gleiche Fellfarbe hatte wie sie. Okay, vielleicht war ihre ein bisschen dunkler, aber halt fast gleich. Sayuri neigte noch einmal ihren Kopf und betrachtete ihr Spiegelbild kritisch. Sie war eigentlich ein schönes Pferd, fühlte sich manchmal aber wirklich einsam, doch sie hatte ja ihre Freunde, auf die sie sich immer verlassen konnte.

Bitte, Sayuri, Nyx gab mir den Namen Jasira - es bedeutet übrigens mutig. Nenn mich doch so, bitte. Ich muss mich zwar auch noch daran gewöhnen, dass ich so heiße, aber naja. Je schneller ihr mich so nennt, desto schneller werde ich mich daran gewöhnen.
Jasira blickte zu Sayuri auf. Sie bemerkte ebenfalls die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Stuten.

Kismet hörte die Worte, die Maleika zu Bella sagte.

Bist du dir da ganz sicher?, fragte er spöttisch, ich meine, wenn ihr keine Angst vor Kalona, warum bist du denn dann so geschockt wenn du über ihn sprichst? Willst du ihm wohl doch nicht begegnen? So übel sieht er eigentlich gar nicht aus, wenn er nicht gerade ein Vogel is... Hoppla!, Kismet grinste schief.

"Das war nicht sehr klug von dir du altes Plappermaul", schimpfte er sich selbst, sie sollen deine Geschichte nicht kennen, du bist ein Wanderer!"

Ein Wanderer... tsss. Bescheuerte Idee, die Worte rutschten nur so aus ihm heraus.
" Ouh verdammnt, kannst du nicht einmal deine KLappe halten?"
Um vom alten Thema abzulenken wandte er sich wieder an die Schimmelstute, die Sayuri hieß.

Nun, dass sind weise Worte, wie ich höre weißt du eine Menge über die Macht der Elemente. Welche beherrscht du denn?, er sah sie wieder an, doch innerlich kochte in ihm die Wut, der Hass und doch fand er an der Hohen Priesterin so allmählich gefallen.

Doch die Worte hallten in ihm wieder.
"Ich habe dich ausgewählt, weil ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann, dich kennt keine andere Pferdeherde hier und die drehst nicht gleich auf jede Stute ab, die dir über den Weg läuft. Ich übergebe dir hiermit den Auftrag."

Kismet schauderte und schüttelte sich, da ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. Doch er behielt den Blick auf Sayuri gerichtet.
"Als nächstes nehm ich mir mal diese Bella vor, mal gucken was die so von sich gibt, und wieder" - dieses Grinsen.

Malaika lächelte milde und verständsnissvoll. Sie verstand Smokey's Lage und wollte ihr die Angst vor ihnen nehmen.

"Ja Sayuri, du hast Recht. Jetzt ist es an der Zeit."

Doch bevor sie beginnen konnte, Smokey erklären zu können, was sie alle waren und warum sie hier war, knickte diese ein und war bewusstlos. Malaika beugte sich schockiert über die graue Stute, beäugte sie beunruhigt und blies ihr sanft in ihren Mähnenansatz. Nichts. Sie regte sich nicht. Wieder spürte sie das bestimmte Gefühl, das sie immer hatte, wenn Nyx anwesend war. Sie machte ein paar Schritte zurück und musterte Smokey. Nach ein paar Minuten öffnete diese verwirrt die Augen, wirkte aber auch so, als wäre ihr Nyx begegnet. Smokey schritt langsam zum See und betrachtete ihr Spiegelbild in den klaren Fluten des Moonlightsees. Als die Stute wieder hochblickte, fiel Malaika sofort das violette, mit dem nebelgrauen Fell verschmelzendem Auge auf. Ihr war klar, dass nun auch diese ein Element beherrschen konnte.

"Nun ist eine Erklärung mehr als fällig", sprach sie lächelnd und lud sie mit freundlichem Nicken ein, ihr zu folgen. Als sie etwas von den anderen entfernt waren, hob Malaika ihre Stimme.

"Weißt du, Jasira, unsere Göttin ist Nyx und diese ist dir gerade begegnet. Ich erkenne genau das Glitzern in deinen Augen, das auch die anderen hatte, als ihnen Gaben geschenkt worden waren. Du bist zu uns gekommen, um mit uns und den Elemente, natürlich auch Nyx, den bösen Götterhengst Kalona zu besiegen. Er und eine gefährliche Hohe Priesterin namens Neferet, die die Seiten gewechselt hat, wollen uns alle beherrschen und nicht nur meine Herde. Auch alle anderen in dieser magischen Parallelwelt. Nyx hat dich zu uns gerufen. Sie vertraut auf dich, auf uns alle."

Weitere Einzelheiten würde die aschefarbene Stute noch später erfahren, im Moment war es wichtig, zu klären, wer Kismet nun war. Dennoch bezweifelte sie, dass er es ihr verraten würde. Sie begab sich mit schnellen Schritten zu dem Rest der Herde und gab Kismet mit einem kurzen, angebundenen Nicken zu verstehen, dass er ihr folgen sollte. Wieder entfernte sie sich etwas von der Herde, aber diesmal mit dem schwarzen Hengst, von dem sie nicht wusste, ob er gut oder böse war. Ob er Nyx oder Kalona gewählt hatte.

"Kismet. Ich.. ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich an Nyx glaubst. Aber das kannst du mir ja erklären, du wolltest mich ja sowieso sprechen. Also, was hast du mir zu sagen?"

Malaika hoffte wirklich, dass Kismet kein Rabensohn Kalona's war, denn sie fühlte sich zu ihm hingezogen, aber niemals würde sie sich auf einen der dunklen Seite einlassen. Das würde schon mit schwarzen Mächten zugehen, wenn sie auf Kalona's Seite wechselte.

Sayuri schaute von ihrem Spiegelbild auf zu Jasira und sagte:,, Jasira, ein schöner Name. Du beherrscht das Wasser, oder? Dann werde ich wohl Luft machen müssen." Sayuri drehte sich jedoch schnell von Jasira weg, als sie die Stimme Kismets hôrte, doch dann drehte sie sich wieder zu Jasira um, denn Kismet war ihr so was von egal und Ausreden hatte er sich sowieso schon Malaika geschnappt. "Wer wird wohl die nächste sein?", dachte sich Sayuri und schaute zu Jasira. Sie musste sie warnen, sonst ist sie auch bald im Banne von Kismet. "Komm Jasira! Ich muss dir was zeigen.", sagte Sayuri mit einem Lächeln und ging von der Lichtung weg, Richtung Wald, in die andere Richting, wo Malaika und Kismet gingen.

Bella bleckte die Zähne.
Auch wenn das vielleicht kein Element war; sie hatte schon ihr Leben lang Stimmungen und Gefühle andrerer Pferde empfinden können.
Und diese hier, besonders die bei Kismet, ließen ihr einen stechenden Schmerz durch Mark und Bein fahren.

Jasira schauderte es, als Kismet in ihre Nähe kam. Sie hatte die Auren um die Pferde bereits wahr genommen. Bei allen schimmerten sie in den Farben des Regenbogens. Nur bei Kismet, da waren die Farben von einem milchigen Grau überzogen. Nichts gutes. Er führt nichts gutes mit sich. In sich. Er wird uns Unglück bringen! Diese Worte huschten durch ihr Bewusstsein wie ein Vogel durch eine Wolke.
Dann folgte Jasira Sayuri. Sobald Kismet sie nicht mehr hören konnte, sagte sie zu der Stute: Nyx gab mir außerdem die Gabe, die Welt zu durchschauen. Um die Pferde sehe ich Auren. Bei uns allen ist sie Regenbogenfarben, nur bei diesem schwarzen Hengst - Kismet - ist sie eher grau. Kannst du das verstehen?
Jasira vertraute Sayuri. Nur deswegen sprach sie dies aus.

Kismet folgte der Leitstute.

Also gut, was willst du von mir wissen? Meine Elemente kennst du ja schon, als er dies sagte konnte er ein Lachen kaum noch unterdrücken und stockte für einige Zeit um nicht vor LAchen zu platzen.
Über Kalona haben wir auch schon geredet, oder hast du doch Angst vor diesem Federvieh?, fragte er etwas spöttisch nach.
Ah, jetzt hab ich´s wieder, du wolltest wissen ob ich an Nyx glaube.
Ja! Wieso? Zweifelst du etwa an mir?, wieder ein spöttisches Lächeln.
Wenn ich nicht an Nyx glauben würde, hätte ich mich wohl kaum deiner Herde angeschlossen.
Brauchst du sonst noch irgendwo Antworten? Du kannst mir vertrauen ehrlich!, jetzt war er ernst und sah ihr tief in die Augen. Ich würde dich nie hintergehen! Wirklich nicht! Ich würde für die Herde mein Leben geben wenn es sein muss!

Doch dann trat wieder dieses Funkeln in seine Augen, dieses Funkeln, diesmal aber sprüte nicht vor Spott, sondern eher die Freude über die Angst anderer.

" Ja, dass verstehe ich sehr wohl! Dieses blöde dumme hinterlistige Pferd. Schleicht sich einfach in unsere Herde. Jasira,... Du musst mir glauben, wirklich, du musst. Sonst sind wir alle verloren.", sagte Sayuri leise, denn sie hatte Angst, dass Kismet sie hören konnte. Vielleicht hatte er ja so eine Gabe, wo man Kilometerweit Dinge hört.
Sayuri machte eine Pause und schaute Jasira genau an. Konnte sie ihr vertrauen? Sie beschloss ihr zu glauben und sagte dann noch leiser als zuvor:,, Kismet ist einer von Kalona, er wurde von ihm
gesannt, um uns auszuspionieren. Jetzt schmeißt er sich an Malaika an und, damit wir ihm dann alle auch folgen. Ich weiś das so genau, da ich Gedanken lesen kann, von jedem. Glaub mir Jasira, bitte du musst mir glauben."
Sayuri konnte nur hoffen, dass Jasira ihr vertraute und nicht zu Kismet lief und ihm all das erzählte. Sie konnte nur hoffen.

Ich glaube dir, meine Freundin. Wir haben sehr ähnliche Begabungen. Du liest Gedanken, ich sehe die Absicht der Gedanken. Es ist doch schon komisch, wie ähnlich wir uns sind, nicht wahr?, Jasira mochte nicht länger über ein so unerfreuliches Thema reden. Sie war eher eine Frohnatur.

"Es ist gut, dass du glaubst, aber wir müssen Malaika und die anderen auch noch davon überzeugen." Sayuri seufzte leise auf, denn sie war sich sicher, dass die anderen Herdenmitglieder auch an Kalona hingen, doch sie wollte sich genauso wie Jasira keine Gedanken darüber machen. Für jetzt.
" Woher kommst du eigentlich oder hast du deine Familie noch?", fragte Sayuri vorsichtig. Sie war eher ein ruhiges Pferd und das letzte was sie wollte war, jemanden zu verletzen. Aber Sayuri konnte auch ziemlich agressiv sein, wenn sie wollte.

Malaika lächelte ausweichend und blickte peinlich berührt zu Boden. Sie wollte ihm ja glauben, aber konnte sie das auch? Schon wieder dieses spöttische Lächeln. Es gefiel ihr nicht und sie spürte, wie sich das kurze Fell im Nacken leicht aufstellte. Dennoch blieb sie ruhig stehen, fühlte sich trotz ihrer warnenden Instinkte zu ihm hingezogen. Sein Blick war teilweise unangenehm, aber er bereitete ihr auch Kribbeln im Bauch. Es war nicht direkt Liebe, aber irgendetwas hatte er an sich, dass sie verzauberte und in seinen Bann zog.

"Nein, so war das nicht gemeint, ich.. ich habe mich nur gefragt."

Nun hatte sie also doch gestottert, genau das, was sie zu vermeiden versucht hatte. Wahrscheinlich wäre sie unter ihrem fuchsfarbenen Fell errötet, aber so blickte sie nur abermals auf den Waldboden und scharrte verlegen mit dem rechten Vorderhuf in der feuchten Erde. Eine unangenehme Stille war entstanden, zumindest empfand sie das so.

"Bist du.. bist du sauer?"

Ihre Stimme hatte an Stärke verloren, es wirkte, als hätten sie Rollen getauscht. Er der starke Leithengst, während sie bloß eine ängstliche Fremde war.

Nein! Wie kommst du darauf? Dir könnte ich nicht böse sein, nun wurde sein Blick weich und liebevoll.